Erinnern Sie sich an ihren letzten Urlaub im Allgäu? Oder in der Schweiz, Ostfriesland, oder auch andernorts „auf dem Land“. Ja, da standen überall Kühe in der Landschaft rum. So schöne schwarz-weiße, braune, gescheckte Kühe. Oder so zottelige wie nebenan. Vielleicht haben Sie sie gestreichelt. Und insgeheim beneidet für das so ruhig-gemächlich scheinende Leben.
Damit ist es jetzt aber auch vorbei. Denn die Kuh die Sie streicheln ist vielleicht bald patentiert. Gehört bald nicht mehr richtig der Bäuerin oder dem Bauern, auf dessen Weide sie grast. Sondern irgendwie auch einem Gentechkonzern. So meint es jedenfalls das Europäische Patentamt.
Greenpeace und ein Bündnis aus Milchviehhaltern, Bauern und anderen Verbänden hat heute Einspruch eingelegt gegen ein im Januar 2007 erteiltes Patent auf genmanipulierte Turbokühe. Das Patent umfasst nicht nur das Zuchtverfahren. Sondern es verleiht auch Rechte an allen Folgegenerationen der Tiere.
Und schwuppdiwupp, ist aus dem gemeinsamen genetischen Erbe, ein privates Eigentum geworden. Romuald Schaber, Vorsitzender des Bundesverbandes der Milchviehhalter, trifft den Nagel auf den Kopf: „Das bringt uns in die Abhängigkeit von internationalen Konzernen und kommt beinahe einer Enteignung gleich“. Das ist der Punkt. Wer die Commons privatisiert, enteignet uns alle.
Fotos: Highland cow von Ben Cooper, belesene Kuh von whereohwhere, beides auf Flickr.
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