Apropos Piraten. Die Koalition gegen Biopiraterie (CAB), ein informelles internationales Netzwerk von Nichtregierungs- und Basisorganisationen, hat den 5. Captain Hook Award ausgeschrieben. Er wird anläßlich der 9. Vertragsstaatenkonferenz der CBD Ende Mai 2008 in Bonn verliehen.
Aus der Ausschreibung:
„What’s the most scandalous case of biopiracy in your country? Who’s ripping off indigenous knowledge in your community? Which privateer is most egregiously pillaging the global commons for profit? Who’s monopolizing your genes or patenting your plants?“
Nominate your least favorite pirate for a 2008 Captain Hook Award. All outrageous achievements in biopiracy deserve recognition!“ „Send your nominations to… hook@captainhookawards.org. The deadline for nominations is April 30, 2008.“
Captain Hook – Gegenspieler von Peter Pan und Sinnbild des bösen Piraten – erinnert mich an einen anderen berühmten Kapitän, der offiziell weniger mit Piraterie assoziiert wird. Captain James Cook hat die tierra australis erkundet, 1769 Neuseeland kartographiert und als Doppelinsel ausgewiesen. Was dieser „Entdeckung“ dann folgte war das Übliche: Kolonisierung, Landkonflikte, Ressourcenplünderung (insbesondere ab Mitte des 19. Jahrhunderts) seit den europäischen Einwanderungswellen.
Dennoch scheint mir trotz der schier unglaublichen Ausbeutung natürlicher Ressourcen insbesondere für Milchproduktion und Holzexport und trotz der omnipräsenten Auseinandersetzungen um den ehem. Kollektivbesitz der Maoris, das Land noch immer recht nah am Paradies.
Von meiner Reise nach Neuseeland habe ich etliche Geschichten über die „commons in paradise“ mitgebracht. Dazu demnächst mehr auf diesem blog.
PS: Der Captain Hook Award wurde inzwischen verliehen. An Monsanto, Dupont, Syngente und BASF, denen vorgeworfen wird, sogenannte klimawandel-tolerante Pflanzengene zu monopolisieren und dadurch Profit aus den Auswirkungen des Klimawandels zu schlagen.
foto: "Captain Hook on Dry Land" by living in monrovia on flickr