Das Worldwatch Insitute (WWI) gibt jährlich einen State of the World Report heraus. Er erlaubt einen Überblick mit Fakten, Konfliktlinien und Entwicklungen zu den relevantesten Fragen der Gegenwart. Die Commons gehören dieses Jahr dazu! In Kürze wird der Bericht auch auf Deutsch vorliegen. Herausgegeben vom WWI in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung und Germanwatch. Der Band erscheint im Verlag Westfälisches Dampfboot.
Verantwortlich für den Beitrag: Die Gemeinschaftsgüter als Parallelwirtschaft (Kapitel 9) zeichnet Jonathan Rowe, Gründungsmitglied von onthecommons.
Rowe schreibt:
„Komisch, dass sich die Politik so auf die Tragik der Gemeinschaftsgüter konzentriert, wo doch die Tragik der Unternehmen die wesentlich größere Bedrohung ist.“
Ein Paradebeispiel dafür ist der Fall von Pacific Lumber, auf den der Autor sich u.a. bezieht. (Hier ein sehr lesenwerter und wunderbar bebilderter Beitrag der Süddeutschen zur Vernichtung der höchsten Lebewesen der Welt, in den kalifornischen Red Wood Forests.) Aber Rowe bringt auch jede Menge Ermutigendes zur „Rückeroberung und Revitalisierung der Allmende“. Das gibt’s ja zu selten.
Seint Fazit zum Zusammenhang zwischen Schutz der Gemeinschaftsgüter und der dafür notwendigen institutionelle und sozialen Struktur lautet:
„Die Maßnahmen, die zum Schutze der Gemeinschaftsgüter notwendig sind, würden die gesellschaftlichen Strukturen hervorbringen, die den Schutz der Gemeinschaftsgüter vereinfachen.“
Rowe schließt mit einem Satz, den ich nur unterstreichen kann: „Ein neuer Begriff ist gerade dabei, die politische Arena zu erobern: Neben „marktbasiert“ und „command-and-control“ steht dann „gemeinschaftsgüterbasiert“.
Hier für Neugierige Rowe: The Parallel Economy of the Commons.
Die Berichte des WWI „Zur Lage der Welt“ der letzten fünf Jahre finden sich hier:
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