Zwei Lehrstühle der TU Dresden (für Internationale Politik und für Techniksoziologie) haben für den 07. und 08. November 2008 eine interdisziplinäre Tagung zum Thema „Wissen, Wissenschaft und Global Commons“ konzipiert.
Aus dem Call for Papers:
Die Tagung beschäftigt sich mit der Rolle wissenschaftlichen Wissens und Wissenschaft in internationalen Prozessen. Wissenschaft gehört zu den globalen Kollektivgütern wie die Atmosphäre, Hydrosphäre und Biosphäre, Menschenrechte bzw. Recht am Leben (Menschliches Genom, Bioethik), das Weltkulturerbe oder Bildung….
Die Bedeutung, Regulierung und Bewirtschaftung solcher Global Commons soll im Zentrum der Tagung stehen. Globale Gemeinschaftsgüter werden nicht unbedingt global erstellt, aber doch global genutzt. Insofern zeichnen sie sich u.a. durch unklare und/oder diffuse Eigentumsverhältnisse bei gleichzeitiger grenzüberschreitender Ausbreitung aus. Gemeinsam ist allen globalen Kollektivgütern ein hohes Maß an Komplexität sowie die Unsicherheit über Formen und Ebenen ihrer Governance….
In der politikwissenschaftlichen Teildisziplin der Internationalen Beziehungen (IB) stehen Fragen zur Konstruktion und Diffusion von Wissen (knowledge) in einer „community of practices“ ebenso im Zentrum wie die Entstehung „epistemischer Gemeinschaften“ und ihre Wirkung auf Regulierungsbedarf, -struktur und –wirkung im Kontext von global governance. In der Wissenschaftsforschung der Soziologie wird darüber debattiert, inwiefern Grenzen von Wissenschaft und Politik oder Wissenschaft und Wirtschaft sich auflösen und ein neues Arrangement zwischen Wissenschaft und Politik entsteht, vermittelt über Grenzorganisationen….
Ziel der Tagung ist es, neuere Forschungen zum Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und internationale Beziehungen im Kontext der Global Commons zusammenzuführen. …. Auch und vor allem normative Fragestellungen ergeben sich aus der Themenstellung.
Die Tagung ist interdisziplinär ausgerichtet. Beiträge aus den Disziplinen Politikwissenschaft, Soziologie, Rechtswissenschaften undWirtschaftswissenschaften sind ebenso willkommen wie aus Nachbardisziplinen oder den Naturwissenschaften.
Wem also Saporro oder Cheltenham zu weit sind, Dresden bietet eine hoffentlich spannende Alternative: Ausserdem ist Elbflorenz ein wunderbarer Kompromiss zwischen Dorfidylle und Großstadtflair (Noch gehört das Dresdner Elbtal zum UNESCO Weltkulturerbe. Wenn Sie dazu beitragen wollen, dass das so bleibt, unterzeichnen Sie hier.)
foto: Informatikfakultät TU Dresden by Daniel Gasienica on flickr
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