BILD am SONNTAG und Sönke Wortmann sorgen für ein zweites deutsches Sommermärchen. Oder besser gesagt, sie sorgen dafür, dass Andere dafür sorgen.
Aus der Pressemitteilung
Gemeinsam mit den Lesern von BILD am SONNTAG produziert der Erfolgsregisseur Sönke Wortmann seinen Film zur Fußball-EM 2008, …. Das Material zu der neuen Dokumentation liefern ihm die Leser von Deutschlands größtem Sonntagstitel.
Ab kommenden Sonntag, 1. Juni 2008, können alle Leser persönliche Filmbeiträge von maximal zwei Minuten Länge,… die sich mit der EM beschäftigen per Internet oder Post einsenden. Wortmann sichtet alle Beiträge und schneidet am Ende aus den besten Filmsequenzen sein „Sommermärchen 2008“.
Sönke Wortmann freut sich „auf das ungewöhnliche Projekt“.
Die Grundidee ist gar nicht so ungewöhnlich. Die Wikonomics beweist, dass die Kombination von Beiträgen Vieler zu überzeugenden Ergebnissen und Produkten führt. Immer mehr Firmen kommen nun allerdings darauf, Ideen, die in der Produktion von Freien Inhalten und Freier Software funktionieren, in ihre hierarchisch strukturierte Welt zu holen. Sie lassen ihre Kunden -freiwillig natürlich- mitarbeiten, um die eigenen Produkte zu verbessern. Sie nutzen die Vorzüge der inkrementellen und sukzessiven Produktion, statt sich nur auf die Kreativität und Leistungskraft ihrer Angestellten zu beschränken. Das machen es auch BILD und Wortmann: Viele Fans sehen mehr als eine Handvoll Regisseure und Kameramänner.
Klar ist wie die Arbeitsteilung sein wird: Die Fans drehen. Wortmann remixt und entscheidet. Hier entspricht das Muster ganz und gar nicht dem, was freie Kooperationsprojekte groß gemacht hat.
Fragt sich außerdem, wie die Einnahmen verteilt und unter welcher Lizenz der Film veröffentlicht wird. Erst wenn BILD und Wortmann mit dem VEB Leipzig gleichziehen und einen Open Source Film produzieren, der allen zum Weitermixen offen steht, wäre es wirklich ein ungewöhnliches Projekt.
foto Die EM 2008 Maskottchen Trix und Flix on flickr by JBalázS
Sönke Wortmann fiel zuletzt dadurch auf, dass er zusammen mit Kreaturen wie DJ Ötzi und Yvonne Catterfeld gemeinsame Sache mit der Musikindustrie macht und einen offenen Brief an die Kanzlerin unterzeichnet, der sich irgendwo zwischen unreflektierter Peinlichkeit, politischer Dreistigkeit und totaler Planlosigkeit bewegt:
Klicke, um auf 080425_offener_brief_deutsch.pdf zuzugreifen
Leute wie Wortman haben nichts verstanden, sie machen sich zum Handlanger von Leuten, die kein Problem damit haben, Millionen Menschen alleine in Deutschland zu kriminalisieren, nur um weiter Milliarden aus einem überholten und nicht mehr funktionsfähigen Geschäftsmodell zu scheffeln.
Soviel zum Thema Wortmann, der mir mit seinen Dorftrottel-Heimatfilmen mitsamt der Film- und Musikindustrie gestohlen bleiben kann.
und wohin kann ich jetzt mein video schicken. ich konnte bisher keinen link dazu finden.
LG Anett
@ Annett,
am besten Sönke Wortmann oder die BILD Zeitung fragen 🙂
Das ist auf jeden Fall ein interessantes Projekt. Vielleicht ein ungewöhnlicher Weg um mit seinen eigenen Filmmaterial bekannt zu werden.
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