John Hendrik Weitzmann von Creative Commons und aktiv im Europäischen Netzwerk zur Public Domain im Digitalen Zeitalter Communia schreibt in Auswertung des 2. Salongesprächs „Zeit für Allmende“:
„Ich fand die Veranstaltung gelungen. Für mich haben sich folgende Erkenntnisse verfestigt:
- Eine Allmende, die erhalten bleiben soll, braucht eine sich kümmernde Instanz.
- Kümmernde Instanzen i.d.S. sind häufig Gemeinschaften (als Gegenkonzept zu Privatpersonen).
- Ein 1:1-Verhältnis zwischen Allmenden und Gemeinschaften gibt es wohl nicht.
- Bisher hat niemand ein schlüssiges Beispiel genannt für… eine stabile Allmende, zu der es keine Gemeinschaft gibt. (mein Eindruck)
- Diejenigen, die die Wichtigkeit von Gemeinschaften für Allmenden bestreiten, tun das meist weil sie glauben, die Allmenden sollten über die darauf bezogenen Gemeinschaften definiert werden – was sicher falsch wäre.
- Je abstrakter die Betrachtungsweise wird, desto mehr Übereinstimmungen sind zwischen den Allmenden aus konkurrierenden Gütern und denen aus nicht-konkurrierenden Gütern – und den jeweils auf sie bezogenen Gemeinschaften – erkennbar. Wenn man das hohe Abstraktionsniveau nicht will, braucht man folglich über diesen Punkt nicht zu diskutieren.
- Eine sinnvolle Betrachtung der Allmenden im Allgemeinen ist nur möglich, wenn man bereit ist, eine gewisse Restunschärfe der Begrifflichkeiten zu akzeptieren.
- Erfolreiche Allmenden-Gemeinschaften zeichnen sich durch das gemeinsame Ziel eines bestimmten Zustandes aus, verbunden mit einem reziproken Altruismus, der transzendiert wird. (Soll heißen: Auch Nicht-Mitglieder werden als Nutznießer anerkannt, solange dies nicht den Bestand der Allmende gefährdet.)
- Die Menge der Kümmer-Rollen selbst könnte eine Allmende sein.“ (wobei ich da meine Zweifel habe)
J. H. Weitzmann
Wunderbare Zusammenfassung. Weitere Kommentare folgen demnächst.
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