Hm, wieder eine moralisches Dilemma, an dem ich bislang blind vorbeigeschlittert bin! Ich wasche mit indischen Waschnüssen. Mein „Waschpulver“ sieht also aus wie hier auf dem Foto.
Habe mir ein Kilo im BUND-Laden gekauft und nutze die Nüsse mehrfach. Reichen ewig. Für den Duft ein paar Tropfen ätherisches Öl und für hartnäckige Flecken Zitronensaft. Fertig.
Im Internet kursieren Berichte über nicht zufriedenstellende Waschergebnisse: Kann ich nicht bestätigen und… weissriesige Waschkraft halte ich sowieso für eine kulturelles Problem der Nation. Für seltene mittelschwere waschtechnische Fragen ist zudem -seit Jahrzehnten- meine Mutter zuständig.
Kurz und gut; bisher fand ich das Ganze ziemlich genial.
Heute stolpere ich nun eher zufällig über diesen taz-Artikel.
„Bio boomt, auch beim Waschen. Doch die hohe Nachfrage nach indischen Waschnüssen in Europa macht sie für Inder zu teuer.“
Hier will ich was für die natürlichen commons tun und dort gehen die kulturellen den Bach runter. Habe eine Weile drüber nachgedacht. Deutsche Anbaugebiete für Waschnüsse sind mir noch nicht untergekommen. Und wenn ich jetzt aufhöre, mit Waschnüssen zu waschen, wird in Indien auch kein massiver Waschmaschinenkauf starten, denn ….
„…die meisten Inder… greifen ohnehin nur noch selten zu dem traditionellen Waschmittel. Denn die wenigsten besitzen Waschmaschinen. Und seit es vergleichbar billiges chemisches Waschpulver in Blockform gibt, ist es einfacher, per Hand damit zu säubern“
Schwacher Trost.
foto on flickr by tosch66