Erdöl in Ecuador: Please don’t touch III

Zweimal, hier und hier, haben wir über die ITT Initiative Ecuadors berichtet, das Öl eines UNESCO Biosphärenreservats gegen Bares im Boden zu lassen. Da wo es hin gehört. Der „Preis“: 340 Millionen Dollar jährlich in den kommenden 13 Jahren. Der Lohn: 2 274 Baumarten, 567 Vogelarten, 80 Fledermausarten, 10 verschiedene Primaten, 105 Amphibien und mehr als 100 000 Insekten pro Hektar (sic!) werden geschützt. Ebenso der Lebensraum von drei indigenen Völkern. Kurz: Das Weltkulturerbe.

Die französische Libération bringt gute Nachrichten.

„Bislang hat Spanien bereits 4 Millionen Dollar gespendet, um das Programm anzuschieben. Auch Deutschland und Italien haben erklärt, die Initiative zu unterstützen, sobald ein internationales Konto eröffnet wird

(Zur Erläuterung: Die Mittel, die Ecuador erhalten soll – durch Schuldenstreichungen, Entwicklungshilfe u.a.- damit die bemerkenswerten Ölvorkommen im Yasuni Nationalpark nicht gefördert werden, sollen auf ein internationales Konto fließen. Nur die Zinsen werden in Projekte nachhaltiger Entwicklung gehen. Die Idee ist zu verhindern, dass die ecuadorianische Regierung -diese oder die nächste-die Meinung ändert, dem Druck Venezuelas, Brasiliens oder der spanischen Repsol -die in Ecuador petroschwarze Spuren hinterlassen hat- nachgibt und -wenn der Preis für das Barrel Öl erst bei 200 Dollar liegt – doch noch fördert. Ecuador hat dafür bereits einen Treuhandfonds und ein Technisches Sekretariat eingerichtet.)

„Der französische Umweltminister, Jean-Louis Borloo, zeige sich „sehr begeistert“ und sogar die OPEC würde bereit sein, das Projekt zu unterstützen. Kurz: Die Zusagen gehen ein, will man den Organisatoren glauben.“

Letztere beweisen lateinamerikanische Toleranz in Sachen Zeitmanagement. Die deadline für das Eintreffen der Finanzierungszusagen wurde von September 08, auf Oktober 08 und nunmehr Dezember 08 verschoben. Je mehr Zusagen, umso mehr Zugzwang für die Regierungen, die sich noch nicht geäußert haben.

Aktualisierung vom 01. Dezember: Hier ein sehr lesenswerter Beitrag aus der Süddeutschen.

PS vom 21.Juni 2009:  Mitte Juni 2009 wurde die Initiative im Bundestag vorgestellt. Alle Parteien scheinen das Projekt zu unterstützten.

foto: on flickr by skinr

4 Gedanken zu „Erdöl in Ecuador: Please don’t touch III

  1. Pingback: Das Öl im Boden lassen: Der Durchbruch | Gemeingüter

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