Ich blogge von einem der erstaunlichsten politischen Events, an dem ich bisher teilgenommen haben. Stellen Euch vor: Da sind vier Nächte Musik angekündigt… der Saal brechend voll, circa 300 Leute, wahrscheinlich mehr. Party, bis 5 Uhr früh. Doch vorher gibt’s was anderes auf die Ohren. Nämlich Reden. Politische Reden, u.a. meine Eröffnungsrede, die sich im Wesentlichen um Folgendes dreht:
- Was sind Commons? Wofür sind sie gut? Was geschieht mit den Commons?
- Was ist zu tun?
(Hier die Präsentation – mal wieder im ppt Format, weil wordpress odp nicht zulässt).
Im Anschluß die -wie immer absolut authentische- Rede von Percy Schmeiser, alternativer Nobelpreisträger aus Kanada. Kaum jemand wäre geeigneter gewesen um klar zu machen,… wie und in welch dramatischer Form die Privatisierung der Gemeingüter soziale Beziehungen zerstört, dass also soziale Zerrüttung mit der Erosion der Gemeinressourcen einher geht. (in diesem Fall durch Genmanipulation, Erhebung von Lizenzgebühren für Saatgut, welches Farmer früher unabhängig von Monsanto und Co fortentwickelten)
„THEY CREATE FEAR AMONG NEIGHBOURS„, beschreibt Schmeiser und er erklärt die Strategien, zeigt die Dokumente und gibt uns einen Einblick in die Auswirkungen der Einschüchterung. They create fear… wiederholt er und erzählt, wie viele kanadische Farmer oder deren schlaflose Frauen bei den Schmeisers anriefen, um Rat zu suchen. Wie wehrt man sich als Bauer gegen so machtvolle Genprivatisierer wie Monsanto?
Wohlgemerkt. Die Reden gab’s vor der Mucke. Nicht dazwischen. Die Leute -alle ziemlich jung- hätten kommen können, wenn die Reden vorbei sind. Haben sie aber nicht gemacht. Sie kamen um 20 Uhr und hörten fast zwei Stunden lang zu.
Sie sind da, weil sie dem Team vom Elevate Festival zutrauen, dass sie spannende Sachen organisieren und gute Themen setzen. Sie sind aber vermutlich auch da, weil sie sich Gedanken machen: Um das was aus ihrem Leben, aus der Gesellschaft und aus den Commons wird, was ja teilweise ein und dasselbe ist.
Wie immer bei wichtigen Reden geht irgendwas schief. Im meinem Fall war das Bild von der Zeit als Commons verrutscht und die Illustration meiner Ideen geriet durcheinander. Na ja, halb so schlimm.
Danach noch ein paar Interviews und auch den ersten Teil des nächtlichen Konzerts mit einer jungen österreichischen Künstlerin, Mimu, habe ich mir noch gegönnt… Aber dann war Ausschlafen angesagt.
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