Entrepreneur Commons ist eine Initiative von Marc Dangeard (das Wort hat er sich allerdings erstmal mit einem Trademark schützen lassen!) Es geht um eine schnellere und bessere Finanzierung von Start-ups.
Dangeard stellt sich das so vor:
Normaler gibt 3 Arten von Sponsoren:…
* Den Superengel, der genug Geld hat (oder schnell bekommt), um seine Ideen umzusetzen oder anderen zu helfen ihre umzusetzen.
* Der Sozialtyp, der Geld hat und gern und oft mit der Idee spielt, dieses Geld in etwas Sinnvolles zu investieren. Das Problem: meist spielt er nur mit der Idee und investiert nicht.
* Alle anderen, die nicht eindeutig in eine dieser beiden Kategorien fallen.
Wenn nun Unternehmer Geld brauchen, gibt es meist folgende Probleme (sagt Dangeard):
- Bis investiertes Geld zurück kommt (wenn überhaupt), dauert es 7-9 Jahre.
- Wer ganz am Anfang eines Projekts/Unternehmens Geld gibt, hat noch sehr wenige Infos über Erfolgschancen, ist verunsichert.
- Anfangsinvestitionen können hohe Folgekosten mit sich bringen, zu denen beizutragen sich die Sponsoren dann verpflichtet bzw. gedrängt fühlen.
- Und weil auch die Quellen von „Engeln“ nicht unerschöpflich sind, können sie selten soviel anschieben, dass es statistisch relevant wird.
Unternehmensanschubfinanzierung auf diese Art gleicht also eher einem Lotteriespiel. Und weil das so ist, setzen Sponsoren eben doch eher auf „gewinnversprechende Unternehmen“.
Aus der Sicht derer, die Geld brauchen heißt das: Die meisten fallen unter den Tisch, selbst wenn sie gute Ideen haben. Das betrifft in besonderer Weise „soziale Unternehmen“, die ihren Erfolg unter anderem daran messen, was es der community bringt.
Was ist zu tun? Entrepreneur Commons in die Welt setzen, sagt Dangeard. Diese könnten unternehmerisches Risiko minimieren und zwar so:
„…als nicht gewinnorientiertes soziales Netzwerk von Unternehmern, die in frühen Stadien der Firmenentwicklung finanzielle Unterstützung durch einen mutual guarantee fund (gegenseitigen Garantiefonds) bieten. Das finanzielle Risiko derer, die Geld geben wird durch den Fonds minimiert. Das Risiko der Unternehmer (die in diesen Fond einzahlen) wird ebenfalls durch das soziale Netzwerk minimiert, denn: loans are by invitation only – geliehen wird nur auf persönliche Einladung, dh. man muss von seinen peers (den anderen Unternehmern) akzeptiert und anerkannt sein.“
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind Gebende und Leihende diesselben. Altes Prinzip einer Art genossenschaftlichen Versicherung. Hab ich es richtig verstanden?
Man muss also erst zu einer community gehören (genauer: sich darum „verdient machen“, dazu zu gehören), um in den Genuß der Leistungen des entrepreneur commons zu kommen.
Die Idee beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit, auf sozialer Bindung, auf der engen Verschränkung von Rechten und Pflichten.
Man wird sehen, wohin das Projekt sich entwickelt.
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