Cory Doctorow: Nicht spenden bitte!

Das find‘ ich gut: Der kanadische Sciene Fiction Autor Cory Doctorow, der schon lange seine Werke ins Netz stellt und auch sagt, was er davon hat (freier Download = mehr Buchverkäufte = mehr Einnahmen), erklärt hier, was alle davon haben, wenn sie ihm für die freien Downloads seiner Werke nichts spenden.

Jeder, der fragt, ob er Doctorow nicht direkt etwas zukommen lassen könne erhält die Standardantwort NEIN. Mit der folgenden Begründung:

  1. keine Lust auf Buchhaltung, Steuern zahlen usw.
  2. keine Lust, die Kooperationspartner (zB. Verleger) rauszukicken
  3. keine Lust, den Preis der gedruckten Exemplare zu drücken

So weit, so klar.

Pfiffig und einfach ist nun die Alternative; ein neues social commons sozusagen:

Mit dem Roman Little Brother begann Doctorow, Zahlungswillige Downloader in Kontakt mit jenen zu bringen, die seine Bücher gern hätten, aber nicht zahlen können. 200 Buchspenden hat er so schon vermittelt. Manche kaufen direkt für Einrichtungen in der Region, manche zahlen für Fremde, manche ein Buch, andere mehrere Bücher.

Und alle haben etwas davon:

„Ich die Verkaufszahlen, der Verleger die Gewinnspanne, die Bibliothek oder Schule das Material, und der Leser (also jene, die Doctorov eigentlich direkt spenden wollten – S.H.) das Gefühl, er hätte für die heruntergeladene Leistung und den so erhaltenen Wert etwas gezahlt.“

Der Aufwand der Vermittlung ist hoch. Man muss dafür sorgen, dass die Bücher tatsächlich da landen, wo sie landen sollen, die entsprechenden Leute von der Bedarfsliste streichen  usw. Doctorow hat extra jemanden dafür engestellt. „Wirtschaftlich gesehen, ein Flop“, stellt der Autor fest. Aber die Idee funktioniert. Also stellt er die Frage: Kann man das nicht professioneller organisieren – im größeren Stil und mit mehr technischer Raffinesse?

Sollte man, denn: Commons – alle haben was davon.

foto: Cory Doctow 2005 in Glasgow, by GNU Lizenz für Freie Dokumentation

(via)

Ein Gedanke zu „Cory Doctorow: Nicht spenden bitte!

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