Kurt Stübers „BioLib“

Kurt Stüber vom MPI für Züchtungsforschung in Köln hat haufenweise alte wissenschaftliche Bücher eingescannt, zum Beispiel solche von Charles Darwin, Ernst Haeckel, Gregor Mendel, Alexander von Humboldt und Jean-Baptiste de Lamarck. Seine virtuelle BioLib ist ein wunderbares Beispiel, wie ein kulturelles Gemeingut öffentlich verfügbar gemacht werden kann. Man kann nur hoffen, dass Stübers Aktivitäten öffentlich gefördert und weiter ausgeweitet werden. Eine wunderbare Ressource! Viele der Bücher sind hier auch als pdf Files zugänglich. Schade, dass die Seite durch den Satz „© Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., Munich. All rights reserved.“ geziert wird, was ja nun wahrlich nicht erforderlich wäre – oder was will die MPG hier schützen?

Für mich ist diese schöne Internetseite ein Grund mehr, die Petition von Lars Fischer Wissenschaft und Forschung – Kostenloser Erwerb wissenschaftlicher Publikationen zu unterstützen.

7 Gedanken zu „Kurt Stübers „BioLib“

  1. Dass das deutschsprachige Wikisource-Projekt weit intensiver daran arbeitet, Gemeinfreies zu digitalisieren und VÖLLIG FREI NUTZBAR ZU MACHEN oder Digitalisate zu befreien, wird mal wieder völlig unterschlagen. Wer Copyfraud betreibt, hat das Prinzip der Gemeingüter nicht verstanden und sollte nicht auch noch belobigt werden. Ich verweise dazu auch auf mein hier noch nicht erwähntes Buch zum Urheberrecht, das unter CC-BY-SA im netz kostenlos herunterladbar ist: http://www.contumax.de

    • Für den Link zum Buch bin ich äusserst dankbar. Für mich war die Motivation zu diesem Beitrag weniger, Copyfrauder, die Gemeingüter nicht verstanden haben, zu Unrecht zu belobigen, sondern ein nicht-kommerzielles Digitalisierungsprojekt zu zeigen, das den Sinn und Zweck öffentlich zugänglicher Ressourcen aus dem Bereich der Wissenschaft illustriert. Wie bei allen Gemeingütern ist Vielfalt dabei das A&O und ich bin sicher, BioLib kann bequem mit Wikisource koexistieren ohne irgendwem weh zu tun. Im Übrigen könnte ich mir vorstellen, dass Klaus Stüber 1999, als dieses Projekt durchgeführt wurde, von der Copyright und Copyleft und Copyfraud-Diskussion noch gar nichts wusste … die für mein Empfinden im übrigen so im politischen Elfenbeinturm geführt wird, dass sie ohnehin nur von spezialisierten Aktivisten wirklich verstanden wird. Ich bin sehr gespannt, ob Ihr Buch da weiterhilft und am Ende sogar ich verstehe, wie man’s besser macht.

    • Mal eine praktische Frage an den Lizenzexperten: Welche Vorgehensweise ist denn nun für eine Webseite wie BioLib empfehlenswert, um gleichzeitig freie Nutzung und zumindest einen Hinweis auf die eigenen Verdienste (z.B. Arbeitsaufwand beim Scannen und Auswählen bzw. Besorgen der Bücher) zu erreichen?

    • Die Frage klingt in meinen Ohren ein bißchen wie „Was ist der Unterschied zwischen Preiselbeeren und Heidelbeeren?“ Nun ja, beide finde ich extrem lecker! Mir gefällt die Stüber-Webseite einfach, weil man tolle Abbildungen in hoher Auflösung darin findet, z.B. diese: http://caliban.mpiz-koeln.mpg.de/thome/band4/tafel_003.jpg .
      In Project Gutenberg habe ich noch nie danach gesucht. Wenn es das dort auch gibt – fein! Ich bemühe mich, möglichst vielfältige, aber nicht notwendigerweise einmalige Commonsideen zu identifizieren. Für mich ist die Stüber-Webseite einfach eine schöne Illustration für ein richtiges Konzept, zumal es obendrein den Schönheitsfehler eines schwer verständlichen Copyrights aufweist. Aber wer weiss, vielleicht ist Herr Stüber ja bereit diesen Punkt zu überdenken. 🙂

  2. Hallo,
    Hiermit möchte ich der Einfachheit darauf hinweisen, dass
    alle Bücher, die ich in BioLib eingescannt habe unter der GNU Free Document License gestellt sind, dh. von jedermann frei verwendet und weiterverbreitet werden können. Es handelt sich um Werke, deren Autoren über 70 Jahre verstorben sind, also deren Urheberrecht nach deutschem und internationalen Recht erloschen ist.

    Ich versuche mich auf Bücher zu spezialisieren, die qualitativ gute Abbildungen enthalten, die dann auch gerne von anderen Webseiten übernommen werden, nicht zuletzt finden sich hunderte meiner Scans in Wikipedia wieder, was durchaus von mir gewünscht und beabsichtigt ist.

    Zusätzlich kann man auf meiner Webseite nach den lateinischen botanischen oder zoologischen Namen suchen und die entsprechenden Abbildungen aus allen gescannten Werken finden. Einige Bücher sind mittlerweile auch in Project Gutenberg und anderen Webseiten zu finden, jedoch gibt es auch einiges ausschließlich bei mir.

    Gruesse

    Kurt Stüber

  3. Sehr gut! Danke!

    Von Wikipedia ist bekannt, daß die Verwendung der GNU FDL etwas schwierig ist. Man muß wohl immer den vollen Lizenz-Text mit angeben. Ginge nicht auch eine passende CC-Lizenz?

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