Gemeingüter in 3 Minuten. Das Video

Wir haben ein kleines Video produziert.  Darin wird erklärt, was es mit den Gemeingütern auf sich hat und warum uns immer alles „knapp“ vorkommt, obwohl es gar nicht knapp ist. Ansonsten gucken die Hardinschen Schafe recht lustig.

Das Ganze gibt’s im Internet schon auf Englisch, Spanisch und Italienisch, französische und portugiesische Übersetzung hab ich hier und derzeit bemühen sich commoners um die Übertragung ins Thailändische und Griechische. Kaum veröffentlicht, bereichert es auch schon mehrere Wikipediaseiten zum Thema. Hier ein Beispiel: Es illustriert die Kritik an der so genannten Tragik der Allmende.

1000 Dank an alle, die das möglich gemacht haben! Vor allem an den schier unfassbar geduldigen Christoph Knoop von dasprogramm und natürlich die dicksten Grüße an den Klammeraffen 🙂

Und jetzt: Film ab. Viel Spaß  beim Anschauen und Kommentieren!

13 Gedanken zu „Gemeingüter in 3 Minuten. Das Video

  1. Pingback: Tweets that mention Gemeingüter in 3 Minuten. Das Video « CommonsBlog -- Topsy.com

  2. Pingback: Das Geheimnis der Allmende « Allgemein « Kulturkampf

  3. Wer hat eine Begründung gegen ein garantiertes Grundeinkommen das durch Lenkungsabgaben für Nicht erneuerbare Energie, Baurechtszinsen, Bodenuutzungsgebühren und Gewässernutzungsgebühren bezahlt wird?

  4. Hi, schönes video erstmal.

    Allerdings finde ich sollte man vorsichtig sein mit der Behauptung, dass „Rechte“ mit „Alleinnutzungsansprüchen“ gleichgesetzt werden. Dadurch bekommt das Recht einen negativen Touch.

    Die Bewohner machen ja letztlich auch nichts anderes als die Anarchie zu beenden, indem sie sich zusammensetzen und gemeinsame Regeln (Gesetze) ableiten, aus denen nun wieder jeder seine Nutzungsrechte ableiten kann.

    Am Ende ist es eben die individuelle
    Handlungsfreiheit, die jeder ein Stückchen aufgibt um die Ressource zu schonen.

    Weiter finde ich haben Allgemeingüter eben schon den eingebauten Fehlerteufel, weil sie von Trittbrettfahrern ausgbeutet werden können, man kann ja keinen von der Nutzung ausschließen.

    Nehmen wir die Firma an, die den Fluss mit giftigen Abwässern verunreinigt. Das kann die Firma nur, weil niemandem der Fluss gehört. Wenn nun die Stadtverwaltung eine Satzung schreibt in der steht: „Der Fluss gehört den Einwohnern des Dorfes und jeder, der ihm schadet muss Strafe zahlen usw.“ wird jemand geschädigt und die Firma wird darüber nachdenken, wie sie künftig Strafen vermeiden kann.

    Das Problem der Allgemeingüter zeigt sich letztlich am meisten bei den internat. Klimakonferenzen. Jeder will ja eigentlich da Klima schützen, aber da enorm viel für den Einzlnen (Staat) auf dem Spiel ist es eben sehr schwer einen Beschluss zu finden, den alle mittragen können. Und das Kontrollieren ob sich auch jeder an die Regeln hält, was m.M. unverzichtbar ist, ist ebenso schwierig.

    Somma summarum finde ich es wird nicht auf die Probleme eingegangen, die Allgemeingüter mit sich bringen.

    Aber sehr schön gemacht (mit Flash?) und die Allmendeproblematik wird nett erklärt.

    Viel mir halt auf und da ich mich mal vor einer Weile mit dem Problem beschäftigt habe, dachte ich, ich versuche mal ein bisschen Kritik anzubringen.

    Grüße und Lob für das Engagement,

    rainer

  5. Hallo Rainer,
    danke für die Blumen 🙂

    Mir war vor diesem Video und der Arbeit mit den Kreativkollegen von dasprogramm völlig schleierhaft, wie man überhaupt soviel weglassen und dennoch ziemlich viel Passendes zum Thema sagen kann.
    Natürlich sind die Differenzierungen draußen, wie sollte es anders sein. Wer komplexeres lesen und sehen will, dem kann ich viele Bücher und dieses Blog empfehlen.

    Ein paar Anmerkungen zu Deinen Anmerkungen:

    „Allerdings finde ich sollte man vorsichtig sein mit der Behauptung, dass „Rechte“ mit „Alleinnutzungsansprüchen“ gleichgesetzt werden. Dadurch bekommt das Recht einen negativen Touch.“

    Diese Passage bezieht sich auf digitale Welt und dort werden Monopolisierungsstrategien mit dem Begriff „Digitales Rechtemanagement“ durchgesetzt.
    Weiteres hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Rechteverwaltung

    „Die Bewohner machen ja letztlich auch nichts anderes als die Anarchie zu beenden, indem sie sich zusammensetzen und gemeinsame Regeln (Gesetze) ableiten, aus denen nun wieder jeder seine Nutzungsrechte ableiten kann.“
    Korrekt, darum geht es bei den Commons, nicht darum, dass jeder tun und lassen kann, was er will – eben weil die Ressourcen immer auch den anderen zustehen.
    Wir sagen immer: Commons sind kein Niemandsland.

    „Weiter finde ich haben Allgemeingüter eben schon den eingebauten Fehlerteufel, weil sie von Trittbrettfahrern ausgbeutet werden können, man kann ja keinen von der Nutzung ausschließen.“
    Falsch. Natürlich werden bei Gemeingütern – jedenfalls bei solchen, die endlich sind und die an ein bestimmtes Territorium gebunden sind, immer Nutzer ausgeschlossen.
    Überall gibt es Trittbrettfahrer – das ist aber kein Problem der „Gemeingüter“, sondern ein Problem der Menschen. In der Debatte um die Commons geht es darum, wie man Regeln und Institutionen schafft, die Kooperation stärken, Selbstorganisation ins Zentrum stellen und niemanden, der auf die Ressourcen angewiesen oder nutzungsberechtigt ist ausschließen.

    Ich distanziere mich ansonsten gern vom Begriff der „öffentlichen Güter“, so wie ihn die Ökonomomen verwenden, denn auch da wird immer so getan, als sei das Kriterium der „NIchtausschließbarkeit“ den Gütern eingeschrieben. Das halte ich für eine unsaubere Analyse.
    MEhr dazu hier (rund um die blaue Tabelle): http://kratzwald.wordpress.com/2010/11/11/marburg-gemeinguter-als-alternative/

    „Nehmen wir die Firma an, die den Fluss mit giftigen Abwässern verunreinigt. Das kann die Firma nur, weil niemandem der Fluss gehört.“

    Der Fluß gehört uns, die Biodiversität gehört den Nationalstaaten (laut CBD…)
    Das kann eine Firma nur, weil sie nicht an die Zukunft denkt und weil die Sanktionsmechanismen nicht stimmten. Die Lösung wird ja von Dir skizziert. Hier spielt der Staat eine Rolle – ich denke, dass bei sehr komplexen Ressourcensystemen, die bestimmte territoriale Grenzen überschreiten und die sich nicht einer konkreten Gemeinschaft zuordnen lassen, staatliche Institutionen wichtig sind.

    „Das Problem der Allgemeingüter zeigt sich letztlich am meisten bei den internat. Klimakonferenzen.“
    ja, bei globalen Gemeinressourcen ist es besonders schwierig. Aber das wissen eh alle. Es gibt aber nur sehr wenige globale Gemeinressourcen und weil es da nicht klappt (u.a. weil die Nationalstaaten eine sehr unselige Rolle spielen), heißt es immer, alles andere klappt auch nicht.
    Das ist aber falsch – und darauf konzentriert sich das Video.
    Das Problem mit der Atmosphäre ist übrigens, dass es wie Niemandsland behandelt wird. Sie IST keine Gemeingut, sie muss es erst werden.

    Mir gefällt dieser Satz: „Gemeingüter sind nicht, sie werden gemacht“.
    Und ich traue da den lokalen Gemeinschaften mehr zu als der internationalen Staatengemeinschaft. Gerade auch beim Klimaschutz. Wobei wir freilich Anstrengungen auf beiden Ebenen stärken müssen.

    Herzliche Grüße
    Silke

  6. Ah, ich habe irgendwie die Fixierung auf die Commons im Videos nicht mitgekriegt. Vielleicht war ich da etwas betriebsblind.

    Wenn ich das so lese, was du geschrieben hast, denke ich, dass es wahrscheinlich einfacher ist ein Gemeingut zu managen, wenn die „Entfernung“ zwischen Nutzung und Kosten gering ist.

    Also, wenn ich bei Wikipedia oder so den Beitrag gleich sehe, den ich erstellt habe oder bei youtube sehe, wieviele Leute mein Toturial xyz angesehen und für gut befunden haben, wobei bei letzterem der Gemeingutbegriff schon unschärfer wird.

    Im Gegensatz, desto abstrakter die die Beziehung zwischen Kosten und Nutzen, je weniger Verständnis wird von den Einzelnen aufgebraucht. Ist nur mal so eine Idee dazu ohne empirisches Fundament 🙂

    Ich werd mich auf jeden Fall mal über die Commons-Debatte schlau machen.

    Grüße,
    rainer

      • „Okay, jetzt hab ichs. Nachdem ich zwischenzeitig dachte es gehe um „Creative Commons““

        Oh, das ist schlecht.
        Die Filmemacher haben mir geraten, dem Film keinen Titel zu geben, weil er ja einen „youtubetitel“ hat. Vielleicht war das doch ein Fehler.
        Ist also extra als „Eklärstück Gemeingüter“ (holprige Übersetzung für „commons“ ) ausgewiesen.
        Freue mich über weitere Reaktionen … auch von Studierenden 🙂

  7. „Wenn ich das so lese, was du geschrieben hast, denke ich, dass es wahrscheinlich einfacher ist ein Gemeingut zu managen, wenn die „Entfernung“ zwischen Nutzung und Kosten gering ist.“

    Das ist mit Sicherheit so (wobei ich mich immer bemühe, solche Dinge weniger ökonomisch auszudrücken 🙂

    „Also, wenn ich bei Wikipedia oder so den Beitrag gleich sehe, den ich erstellt habe oder bei youtube sehe, wieviele Leute mein Toturial xyz angesehen und für gut befunden haben, wobei bei letzterem der Gemeingutbegriff schon unschärfer wird. “

    Du hast den Wikipedia Eintrag gemacht?
    Ja, daran hätten ein paar Leute aus meinen Netzwerken einiges mitzuschreiben. Aber es fehlen Kraft und Zeit.
    Grundsätzlich: Wir leiten den Commonsbegriff nicht aus der Güterklassifizierung her. Es geht vor allem um Sozialbeziehungen.

    „Tutorial xyz“ interessiert mich.

    Herzlichst
    Silke

  8. Nein, das mit wikipedia fungierte nur als Beispiel 🙂 Meine Wikipediatätigkeit geht über 2 DIN A4 Seiten nicht hinaus.

    in puncto Toturial xyz:
    Aber ich habe mal ein Video bei YouTube gemacht, indem ich erklärt habe warum das viel (von Angestellten von Online-Casinos) gelobte Martingale-Spiel nicht funktioniert. Das ist eine Roulettevariante, die hochspekulativ ist aber auf den ersten Blick verlockend wirkt. Da haben schon einige Menschen (mich eingeschlossen) einige Dollar verspielt.
    Das wird von bezahlten Leuten auf Youtube beworben plus Links, wo es zum Geld ausgeben lang geht.

    Allerdings wurde es irgendwann aus fadenscheinigen Gründen (angeblich Urheberrechtsverstoß) gelöscht. Da ich es aber mit Stift und Papier, ner Videokamera und meiner Stimme aufgezeichnet habe, ist dies eher unwahrscheinlich. Und eine Kopie hatte ich leider auch nicht mehr. Aber ich hab noch meine Zeichnungen noch. Eigentlich müsste ich nur einen neuen Text drübersprechen und das Ganze abfilmen.

    Hm… vielleicht mach ich das mal 🙂

    Aber wir schweifen ab…
    Danke für das anregende Gespräch/Geschreib.

    Grüße,
    rainer

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