Wie wir alle wissen, geht heute das Alte Denken unter. Zeitenwende. Die Ära die etwa 1622 begann ist zu Ende. Die Welt wird sich daran gewöhnen, dass sich neue Prinzipien durchsetzen. Neue Glaubenssätze. Glaubenssätze verändern zu wollen ist, als wolle man mit einem Nussknacker Diamanten knacken. Irgendwann wird man einsehen müssen, dass die Instrumente des Alten Denkens (die Nussknacker) nicht mehr taugen.
Stattdessen richten „viele Menschen, die anders denken und viele kleine Schritte tun“ etwas aus. Im Auftrag der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel haben Holger Lauinger und Daniel Kunle von Schein im Sein diesen Menschen zugehört. Herausgekommen ist der Dokumentarfilm „Wir könnten auch anders“; ein vielstimmiges Mosaik über Lebenswirklichkeiten, Zivilengagement, Selbstorganisation, sozial-ökologische Projekte und Möglichkeiten der Teilhabe. Ein Plädoyer für eine „Politik des Kleinen“ und für ein neues Narrativ.
Die Heldinnen und Helden des Films tun das was sie tun im Wesentlichen aus eigener Kraft. Sie beschreiben das ganz authentisch:
„Fördergelder sind wie Freibier“, findet eine Protagonistin. „Sie machen einfach besoffen.“ Und „gescheite Leut‘ narratieren gern“, resümiert der Gründer des Lügenmuseums im sächsischen Radebeul. Fast scheint es so, als gäbe es zwischen Narr und Narrativ einen etymologischen Zusammenhang. Es gibt ihn aber nicht. Diejenigen, die am Narrativ der Zukunft, der neuen großen Erzählung spinnen, sind alles andere als Narren. Sie stellen die Welt vom Kopf auf die Füße. Sie alle sind großartige Erzähler, und auch ich durfte – hoch über Jena – in die Kamera sprechen.
Ich kannte die anderen nicht und fand dennoch, dass die Sprache der Commons, mit der der Film sich dem Ende zuneigt, treffend zu fassen vermag, was sie denken, sagen und tun. Die Zeiten wenden.
„Wir könnten auch anders“ lief am 17.12.2012 im ZDF und ist noch 3 Tage in der Mediathek zu sehen. Nächster Sendetermin: Heute, Freitag, den 21.12.2012 um 20.15 Uhr und 23.45 Uhr und Sonntag, 23.12.2012 um 0.10 Uhr in ZDFkultur
Zum Trailer geht’s hier.
Naja, zu solcherart gewagter Tatsachenbehauptung verleitet einem also die Illusion, dass das (falsche) gesellschaftiche Werden ein Produkt seiner (falschen) Wahrnehmung ist. Aber ich habe ja schon mal behauptet, dass auch Illusionen eine Produktivkraft sein und am Ende der sozialen Emanzipation aus der kapitatistischen Unbeherrschtheit dienen können. Warten wirs ab 🙂
Die bisherige Vorgeschichte der Menschheit eine Geschichte von Prinzipienkämpfen?
Trotzdem vielen Dank für den Fernsehtipp.
„dass auch Illusionen eine Produktivkraft sein (kann)“ …
Nicht „Illusion“, sondern Imagination.
Was wir uns nicht vorstellen können, können wir auch nicht machen.
Und nein, nicht die ganze Vorgeschichte der Menschheit, sondern die Geschichte der Paradigmenwechsel:
Vom der flachen Erde im Mittelpunkt zur runden Erde irgendwo im Universum, von der Absolution zum Gottesgnadentum, vom nur-wer-sich’s-verdient-kann-bedürfnisse befriedigen, zu bedürfnisbefriedigung im Mittelpunkt etc.
Hallo,
es sollte gerade in unserer heutigen Zeit stärker betont werden, dass unter dem Commons-Begriff nicht nur Ressourcen, sondern auch Prozesse(!) zu verstehen sind (s.a Definition der Commons).
Also gehört nicht nur statisches Wissen, sondern auch arbeitendes(!) Wissen zu den Commons.
Und nicht nur statische Programme gehören dazu, sondern auch arbeitende(!) Programme.
D.h. zumindest ein Teil der Arbeitsleistung einer Maschine, eines Automaten oder eines Roboters ist den Commons zuzuordnen.
Automatisierung ist eine Errungenschaft der gesamten Gesellschaft. Die Kontrukteure und Investoren der Maschinen nutzen nämlich das Wissen und auch andere Voraussetzungen, welche die gesamte Gesellschaft und die Generationen vor uns bereitgestellt haben.
Zudem liefern die Konstrukteure und Investoren zwar einen wichtigen und zu honorierenden Anschub, allerdings arbeiten diese dann nicht selber, sondern die Maschinen erbringen die Arbeitsleistung.
Deswegen sollten wir einen ständig wachsenden Anteil an dieser zunehmenden Automatisierung fordern.
Aber in welcher Form sollten wir diesen Anteil fordern?
Das ginge doch nur über einen gerechten Geldbetrag (wie sonst?), den jeder erhält und er für alle gleich ist und der zunächst einmal relativ niedrig ausfallen darf, der dann aber mit zunehmender Automatisierung steigen soll. Alle Menschen wären gleichermaßen an der Erhöhung des Anteils interessiert. Gegenseitiges Neid-Schüren würde entfallen.
z.B.
1 Dollar monatl. für jeden Menschen dieser Erde.
(Hätte auch Symbolcharakter!!!)
Bzw. wir brauchen zunächst ein Beispiel-Land, also:
1 Euro monatl. für jeden Bürger (Deutschlands).
Wollen wir uns nicht über den Begriff streiten, nachfolgend wird dieser Begriff „Startgeld Grundeinkommen“ genannt. Könnte man sicher auch anders nennen.
Ggf. bitte den Startgeld-Gedanken weitertragen und diese Petititon unterzeichnen:
https://www.change.org/de/Petitionen/das-startgeld-zum-bedingungslosen-grundeinkommen-1-euro-monatl-pro-b%C3%BCrger-2
Gruß,
Carsten