Irgend jemand Kluges hat mal gesagt, dass man jene, die man kritisieren möchte am besten dadurch kritisiert, sie lange genug sprechen zu lassen. In diesem Sinne hier ein paar Zitate aus einer selbsterklärenden Präsentation über die Volkswirtschaftslehre als Geistige Monokultur von Prof. Silja Graupe. (hier zu finden)
Anschnallen:
„Wirklich wichtige und bedeutende Hypothesen bestehen aus Annahmen, die völlig falsche deskriptive Beschreibungen der Realität darstellen. Allgemein gesprochen gilt, dass je bedeutender eine Theorie ist, desto unrealistischer sind ihre Annahmen (in diesem Sinne). (…) Um von großer Bedeutung zu sein, muss eine Hypothese also falsch in ihren Annahmen sein.“
Milton Friedman, Essays in Positive Economics, 1953, S. 14-15
„Die entscheidende Frage im Hinblick auf die ‚Annahmen‘ einer Theorie ist nicht, ob sie realistisch im deskriptiven Sinne sind, sie werden es niemals sein – sondern ob sie ausreichend gute Näherungen für den vorliegenden Zweck darstellen.“
Sic! Milton Friedman, ebenda
Noch nicht genug? Dann nochmal der gleiche Nobelpreisträger an gleicher Stelle:
„Theorien müssen an ihrer Fähigkeit der Vorhersage für diejenige Art von Phänomenen gemessen werden, die sie erklären‘ sollen.“
Und was die Gewichtigkeit des soeben Zitierten angeht, so sei noch ein anderer gewichtiger Ökonom zitiert.
„Die Ideen der Nationalökonomen und politischen Philosophen, gleich ob sie nun wahr oder falsch sein mögen, sind von weit größerem Einfluss, als man gemeinhin annimmt. In Wirklichkeit wird die Welt von nichts anderem regiert. Praktiker, die sich frei jeglichen intellektuellen Einflusses wähnen, sind gewöhnlich die Sklaven eines verstorbenen Nationalökonomen. Verrückte Politiker, die Stimmen in der Luft hören, beziehen ihren Wahnsinn meist von irgendeinem akademischen Tintenkleckser früherer Jahre.“ John Maynard Keynes, The General Theory of Employment, Interest, and Money 1997, [Original 1936], S. 36
Und jetzt sage noch einer, sie wüssten nicht was sie tun in dieser geschichtsvergessenen, „imperialistischen“ (S.Graupe), methodenarmen und geistig erstarrten Wirtschaftswissenschaft.
Der Artikel von Silke Helfrich gefällt mir.
In diesem Zusammenhang verweise ich auf meinen Beitrag „Und sie bewegt sich doch – die Volkswirtschaftslehre“ unter http://www.fair-news.de/pressemitteilung-789323.html.
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