Wie man Bierhandel und Landwirtschaft commonifizieren kann?

Dieser Frage bin ich in meinem Einführungsvortrag zur Landwirtschaftstagung der GLS Treuhand in Kassel nachgegangen, denn dort – so hatten die Organisatoren beschlossen – sollte nicht über das GemeinGUT diskuiert werden, sondern darüber, wie wir etwas zum Gemeingut machen können. Also über Commoning. Und es hat funktioniert. Viele waren gekommen. Gemeinnützig wirtschaftende Landwirte, commoners, SoLaWis, Studierende, Treuhänder und interessiertes Publikum. Auch der Journalist Jens Brehl. war da. Er hat den Vortrag aufgenommen und darüber gebloggt. Und eben das reproduziere ich hier mit einem dicken Dank!

Landwirtschaft als Gemeingut

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„Ressourcen wie Land oder Wasser sind nicht automatisch Gemeingüter, man muss sie dazu machen“, erklärte Silke Helfrich in ihrem Eröffnungsvortrag auf der Landwirtschaftlichen Treuhandtagung am 29. März in Kassel. Über 100 Teilnehmer diskutierten darüber, wie aus Landwirtschaft ein Gemeingut werden kann. Akteure gaben dazu Einblicke in ihre Projekte vom Gemeinschaftsgarten bis zu Bauernhöfen, die solidarische Landwirtschaft (Solawi) betreiben. Silke Helfrich Je nach Prozess kann eine Ressource eine Handelsware sein oder als Gemeingut (Commons) genutzt werden: Entweder landet das Wasser in einer Flasche im Supermarkt oder es ist einer Gemeinschaft frei zugänglich. In ihrem Vortrag nannte Silke Helfrich Premium Cola aus Deutschland und der Verbund von freien Genossenschaften Cecosesola aus Venezuela als gelungene Beispiele, wie Wirtschaft von Grunde auf neu gestaltet werden kann. Beide Projekte haben betriebswirtschaftliche Dogmen über Bord geworfen und orientieren sich am Wohl der Gemeinschaft – und dies mit wirtschaftlichem Erfolg. MP3 Silke Helfrichs Vortrag kostenfrei herunterladen (mp3, 80 MB)

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* * Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 – Qualitätshinweis: lediglich mit Diktiergerät aufgenommen PDF Präsentation des Vortrags (PDF, 3,47 MB), Lizenz der Gesamtpräsentation ausgenommen Bilder: CC BY-SA Video Während des Vortrags spielt Silke Helfrich ein Video über Uwe Lübbermann (Premium Cola) und eines über Cecosesola ab. „Commons sind nicht per se nachhaltig, aber sie verfügen über ein großes Potential derart genutzt zu werden“, erklärte Helfrich. In ihrem Impulsvortrag öffnete sie das Feld der anschließenden Arbeitsgruppen zu den Themen Land, Arbeit und Früchte teilen. Dabei räumte sie auch mit einem häufigen Missverständnis auf: Der angeblichen Tragik der Allmende. Freier Zugang führt nicht automatisch zu Übernutzung, wenn eine Gemeinschaft auf Nutzungsregeln fußt. Auch Ute Zetek vom Stadtgarten Berlin berichtete in einer Arbeitsgruppe, dass die Mitglieder bei der Ernte geneigt sind, sich eher zu wenig als zu viel zu nehmen.

3 Gedanken zu „Wie man Bierhandel und Landwirtschaft commonifizieren kann?

  1. danke erstmal für das ausführliche, wie nennt man das, featuren? ist mir eine ehre, für die mir die worte fehlen … außer: DANKE 🙂
    paar kleinigkeiten sind durch die ältere quelle drin; ich liste mal auf:

    – es hieß, wir machen das nun knapp 13 jahre, es sind aber eher 12 weil gründungsdatum 23.11.01. wobei, april, bald 12einhalb …

    – es gab nicht null, sondern zwei not-entscheidungen über die jahre. einmal zu einem rückseiten-etiketten-kunst-bild, einmal zu einer zeile text auf der vorderseite. alles andere ging im konsens 🙂

    – die offline-treffen des kollektivs sind zweimal im jahr.

    – und: drei cent gibt es momentan für mich bei einer cola 033er. das waren auch schonmal null die ersten jahre und vier bis anfang 2013, dann wurde es wieder auf drei angepasst. weils reicht 🙂 es muss ja nicht immer mehr verdienst werden, warum auch.

    so. das wars auch schon. danke nochmal!!

  2. Lieber Uwe, danke für die Korrekturen! In der Tat -> ich hatte eine aus meiner Sicht noch immer sehr spannende Quelle genutzt, obwohl sie „in die Jahre gekommen“ war (was sind heute schon 3 Jahre?). Also: ganz vielen Dank für die Präzisierungen.
    Mir geht es immer darum zu zeigen, wie das Eine mit dem Anderen zusammenhängt. Dem Publikum war Premiumcola – vor allem mit diesen Hintergrundinfos – kaum bekannt. Bier und Landwirtschaft in diesen Zusammenhang zu bringen, hat offenbar inspirierend gewirkt.

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