Kulinarische Allmende

Aus meinem lokalen Anzeigenblatt (sowas gibt’s noch?) erfahre ich, der Musiker Pharrell Williams sei zu einer Zahlung von 7,3 Millionen Dollar an die Familie des vor über 30 Jahren verstorbenen Sängers Marvin Gaye verurteilt worden, weil er mit dem Schlager Blurred Lines ein Werk von Gaye aus dem Jahre 1977 kopiert habe. Daraufhin (!) habe der Musiker in der Financial Times beklagt, „das Urteil … bremse jeden, der etwas schaffe, was von anderem ispiriert sein könnte“. Nun ja, man könnnte darüber nachdenken, was man denn schaffen könnte, das nicht von anderem inspiriert ist und warum ein Musiker erst aufgrund eines Gerichtsurteils auf diesen Gedanken kommt. Aber dafür ist es mir noch zu früh am Tag. Ich ziehe es vor in den Fotos und Rezepten zu schwelgen, welche die Brasilianische Köchin und Designerin Pipa Ambrogi nach einer Europareise ins Netz gestellt hat. Ich kenne Pipa noch nicht, aber bald. Da ich keine Hotelzimmer mehr ertragen kann, habe ich in Sao Paulo ein Zimmer bei ihr gebucht. Zwar finde ich es bedauerlich, dass mir viele Argumente gegen die Commmons-Mimikry von Airbnb einfallen, aber warum Menschen das Bedürfnis haben Zeit, Raum und Leben miteinander zu teilen, das wird mir schon im Vorfeld klar. Am Wochenende soll es in ihrer Wohnung einen Workshop geben von einem Pflanzenzüchter, der Brot bäckt und Bier braut. Ich darf teilnehmen, muss bis dahin allerdings noch schnell Portugiesisch lernen. Jedenfalls bin ich gespannt auf Menschen, die sich von anderen inspirieren lassen (zum Beispiel von der Lithauischen Küche), um diese Inspiration dann mit anderen zu teilen.

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