Die Tragik der Märkte: Wasser als Ware

Ich erspare mir eine Erklärung dafür, warum ich mich aus beruflichen Gründen in einem All-Inklusive-Resort in Acapulco aufhalte. Es gibt wenig Gründe, mich darum zu beneiden. Ein Detail aus der Liste der Gründe, warum man mich darum nicht beneiden muss, möchte ich dennoch gerne teilen:

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Es gibt kein Trinkwasser im Zimmer. Der Kühlschrank ist leer und das Wasser aus dem Hahn schmeckt derart nach Chlor, dass ich beim Versuch es zu trinken einen Würgereiz bekomme. Ich bestelle mir, da es keinen Laden hier gibt und ich das schwer bewachte Hotel aus Sicherheitsgründen nicht verlassen soll, 6 Flaschen Wasser auf mein Zimmer. Was ich bemerkenswert finde, ist nicht so sehr der Preis an sich. 2,50 Euro pro Liter Trinkwasser kennt man ja auch aus deutschen Hotels (wo man allerdings das Leitungswasser trinken kann). Aber dass der Angestellte, der die Flaschen durch das riesige Hotel in mein Zimmer tragen muss, ein Trinkgeld bekommt (was für ein Wort in diesem Zusammenhang), das eben mal 1/8 des Wasserpreises beträgt, das muss ich erst verdauen. Selbst ihm ist es peinlich, einen solchen Betrag von mir abzukassieren. Aber noch peinlicher ist es mir, ihm die durchaus angemessenen 10 Pesos Tip zusätzlich zu geben. Immerhin, ein Schluck Wasser.

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