Commons&Care

Irgendwie gibt es so einen commonistischen Publikationsboom. Hier sind gleich zwei spannende Commons/Care-Bücher von Kolleginnen…
Preissing
Zwei Jahre lang begleitete die Wirtschaftsethnologin Sigrun Preissing zwei Projekte, in denen Menschen gemeinsam wirtschaften, ohne miteinander ‚abzurechnen‘. Geben und Nehmen zu trennen, (aus meiner Sicht eines der zentralen Commoning-Prinzipien) so zeigt auch diese Ethnographie, verändert die Vorstellung von Wert wie auch die Wahrnehmung von sich selbst und den Beziehungen zur Mitwelt. (Mehr hier)

Und das neue Buch von Friederike Habermann, mit dem charmanten Untertitel, welches der Verlag so ankündigt (gekürzt)Habermann:
Prinzipien für ein neues Wirtschaftssystem zu (er-)finden ist keine reine Frage der Theorie, denn solche Prinzipien zeichnen sich bereits in den praktischen Ansätzen anderen Wirtschaftens, bei sozialen Bewegungen, in technischen Entwicklungen und nicht zuletzt im Alltag von immer mehr Menschen ab. Wesentlich in all dem ist der Begriff ›Commons‹. Damit wird Eigentum, das auf Ausschluss beruht, durch Besitz ersetzt: Es zählt, wer etwas tatsächlich braucht und gebraucht. Zudem befreit eine »Ecommony«
(im Wortspiel mit Economy) unsere Lust und unser Bedürfnis, uns in
dieser Welt vielfältig zu betätigen. Statt in strukturellem Hass zueinander agieren zu müssen, könnten wir unser Leben an gemeinschaftlicher Fürsorge (›Care‹) orientieren und als Miteinander gestalten. Friederike Habermann lädt ein Kontexte zu begreifen. (Mehr hier)

Ich glaube, dass CARE und COMMONS als das GANZE DER ÖIKONOMIE gedacht im Kern dasselbe sind, schlicht weil es um den gleichen „preanalytic view“ geht, beide Perspektiven also auf dem gleichen Voraussetzungsboden stehen; und weil care&commoning uns in gleicher Weise subjektiviert. Friederike Habermann zitiert dazu Silvia Federici:

„If commoning has any meaning, then the production of ourselves as a common subject“ (Federici 2010)

Care gehört jedenfalls genauso wenig in die weibliche Spähre abgedrängt wie Commons. In der Lektüre beider Bücher tritt das hervor.

Ein Gedanke zu „Commons&Care

  1. Pingback: Care Commons. Beziehungen unterstützen | CommonsBlog

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