CoronaFragen I

Vor einer Woche habe ich ein Twitterprojekt gestartet. Ich poste jeden Tag eine Frage, die mir im Zusammenhang mit der Coronakrise durch den Kopf geht. Sie sind unsortiert und betreffen vor allem soziale, politische, ökonomische und framing-Themen. Es werden im Laufe der Zeit auch epidemiologische und ökologische Fragen hinzu kommen.

Hier folgen die Fragen der ersten Woche (ohne die gängigen Abkürzungen auf twitter und daher leicht geändert):

1/n: Das Virus liebt uns geradezu bedingungslos. Es geht mit uns überall hin. Und wie manch andere lästige Beziehung ist es kaum loszuwerden. Einzige Chance: physischer Abstand! Warum reden wir dann noch immer vom #socialdistancing? Vom sozialen Abstandnehmen? #Covid_19 #PostCorona

2/n: Alle finden mehr #Kurzarbeitergeld an ca 10 Mio Beschäftigte OK. Kurios ist die Bedingung: Sie dürfen wirklich NICHT arbeiten, auch nicht wenn sie wollen. Ergo ist das nichts Anderes als leistungsloses Einkommen. Warum dann nicht #BGE (beziehungsweise Bedingungsloses Grundauskommen) und die Leute TUN, was sie wirklich wirklich wollen? #Covid_19 #PostCorona

3/n: Wir geben das Geld aus, welches Unternehmen einnehmen. Richtig? Derzeit nehmen viele Unternehmen gerade viel weniger ein. Das hängt auch damit zusammen, dass wir weniger ausgeben also #wenigerGeldbrauchen. Warum spricht niemand darüber? #Covid_19 #Besitzstandswahrung

Anmerkung: diese dritte Frage war auf twitter nicht sehr beliebt  und bliebe gänzlich unkommentiert ;-).

4/n: In Pakistan oder Indien glauben Viele, dass #Covid_19 von den Wohlhabenden 10 Prozent verbreitet und die Verbreitung durch unseren Lebensstil begünstigt wird. Recht haben sie! Sie leiden zudem an den Maßnahmen zum Schutz dieser Wohlhabenden, die sich Arme nicht leisten können. Was wird jetzt aus diesem Leiden und was wird künftig aus ihrer Wut? #PostCorona

5/n: Lieferketten werden um- und logistisch wichtige Infrastrukturen abgebaut. Wir erreichen den #Globalisierungspeak! Geht es dann weiter Richtung Nationalstaatsindividualismus in Konkurrenz zueinander oder in Richtung Anerkennung unserer Interdependenz samt commonsbasierter Governance? #PostCorona

                                   Anmerkung: Ok, ich glaub, ich weiß die Antwort.

6/n: #Lockdown und Krise ertragen sich besser auf dem Land als in der Stadt. Tausende Tagelöhner verlassen Metropolen und kehren zurück in ihren Dörfern. Ist es das Ende der #Verstädterung? Folgt ihr die ReRuralisierung, auch in Europa? https://ruralization.eu/ #PostCorona #Wende

7/n: Hört das jetzt eigentlich auf mit den ganzen unnötigen Gegenständen, die durch die ganze Welt geschippert werden und bei uns in 1 Euro Läden landen? #postcorona #AndersWirtschaftenNOW

5 Gedanken zu „CoronaFragen I

  1. Liebe Silke,

    deine fragen regen mich zur antwort an.

    1/n: Wer redet ueber „socialdistancing“ und „abstandnehmen“? In meiner umgebung redet niemand und alle machen sich lustig darueber.

    2/n: in ganz Latein Amerika gibt es kein Kurzarbeitsgeld. Fplglich redet auch niemand darueber. Und bGE? In den Raeuberregionen mag es nahe liegen, an dem Raub beteiligt zu werden. Hier stellt sich eher die frage, fuer wen arbeiten? Fuer die Raeuber oder die lokalen Lebengemeinschaften.

    3/n: „Wir geben das Geld aus, welches Unternehmen einnehmen.“ Vielleicht sollten wir das thematisieren und nicht, ob mehr oder weniger. Arbeiten fuer geld, um dann etwas zu kaufen, was wir brauchen, ist etwas unsinnig. Sinnvoller ist es, fuer das zu arbeiten, was wir brauchen.

    4/n: ich stimme den menschen in Indien und Pakistan zu, die so denken.

    5/n: globale Lieferketten werden nicht gebraucht. Ist regionale Oekonomie „Nationalstaatsindividualismus“? Nationen gibt es nicht, den Staat gibt es nicht, Individuen gibt es. Regionen gibt es auch. Folgt daraus notwendig eine Konkurrenz und nicht Kooperation?

    6/n: alles ertraegt sich auf dem Lande besser wie in den Staedten. Staedte sind kranke und krankmachende parasitaere Zentren. Wenn wir gesund leben wollen, muessen wir auf dem Lande leben.

    7/n: Nein, das hoert erst dann auf, wenn die menschen in ihren regionen ihre oekonomische Unabhaengigkeit anstreben. Dann existieren keine globalen Lieferketten mehr und der Welthandel wird auf ein Minimum reduziert, was die globalen Transporte auf ein Minimum reduziert.

    mit lieben gruessen, willi Asuncion, Paraguay

  2. Pingback: CoronaFragen II | CommonsBlog

  3. Pingback: CoronaFragen III | CommonsBlog

  4. Pingback: CoronaFragen IV | CommonsBlog

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s