Der neue Gemeingüterreport ist fertig. Bald! Er wird am Montag, den 22. Februar 2010 um 19.30 Uhr in der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8 (Berlin-Mitte) der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein paar Stichworte:
- Wem gehört der Himmel, wem die Stille, wem das Land?
- Wem die Ideen, wem das Wissen? Und was passiert gerade in Sachen Urheberrecht?
- Wie sieht eine Produktionsweise aus, in der Kreativität und Kooperation gedeihen?
Es geht um Reklame und Waldkaffee, um das Copyleft und Fischereipolitik, um Aidsmedikamente und um die Frage, wie wir wieder die Kontrolle über die Energieproduktion gewinnen können.
Aus der Einladung der Stiftung:
„Gemeingüter: Wohlstand durch Teilen: Vier Monate nach der Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises an Elinor Ostrom, der weltweit führenden Gemeinguttheoretikerin, stellt die Heinrich-Böll-Stiftung in einer neuen (sehr kurzen! – S.H.) Publikation die Vielfalt, Vorzüge und Möglichkeiten der Gemeingüter vor. Der Report von Silke Helfrich, Rainer Kuhlen, Wolfgang Sachs und Christian Siefkes gibt der Debatte über die Rolle der Gemeingüter innerhalb unseres Wirtschaftssystems neue Anstöße. Er skizziert mit der „commons based peer production“ – von den Autoren provokant übersetzt mit „Gemeine Peer-Produktion“ – eine Wirtschaftsweise, die überall dort Realität werden sollte, wo der Markt versagt. So könnte die allgemeine Verantwortung für die Gemeingüter zum entscheidenden Baustein eines partizipativen und nachhaltigen Gemeinwesens werden.
Der Report ist ab dem 22. Februar bei der Heinrich-Böll-Stiftung erhältlich oder als Download abrufbar (www.boell.de). Sie können den gedruckten Report schon heute bestellen: info@boell.de“
Es freut mich sehr, dass der Autor und Journalist Matthias Greffrath die Präsentation kommentieren wird.
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Zum Thema „Gemeingüter – Wohlstand durch Teilen“ wurde ich gerade durch eine interessante Diskussion auf dem keimform dazu angeregt, mal wieder an Marcel Mauss zu denken.
Dieser meinte (u.a. in seinem Buch „Die Gabe“), dass sich durch eine Praxis des Schenkens soziale Beziehungen und Gemeinschaften bilden.
Der Gedanke, dass eine Gemeinschaft an sich schon so etwas wie Wohlstand bedeuten kann, scheint mir in „unserer westlichen individualistischen Welt“ etwas abhold gegangen zu sein. Was vielleicht angesichts des ausschließenden und durchaus auch freiheitsberaubenden Charakters vieler Gemeinschaften (Familie, Dorfgemeinschaft, Volksgemeinschaft …) auch nicht unverständlich ist.
„Bei uns“ zählt individuelle Freiheit eben gerade viel mehr als Gemeinschaft.
Vielleicht sind „wir“ deshalb auch so gut in einer Wirtschaft, die nach dem Prinzip des methodischen Individualismus eines einzelnen homo oeconomicus gedacht wird.
Dieses generalisierende „wir“ ist ja immer schwierig, so schwierig (und wenig hilfreich) wie der entweder-oder Duktus der Debatte. Die Gemeinschaften, die wir gestalten und für deren Rechte wir uns einsetzen müssen, können nie Zwangsgemeinschaften sein. Weder das Individuum soll dem Kollektiv geopfert werden noch umgekehrt. Es ist nur so, dass das eine ohne das andere nicht existieren kann.
Ich sehe auch nicht wirklich „dass wir so gut sind“ in der gegenwärtigen Form des Wirtschaftens. Ich sehe besorgniserregende Krankenstatistiken, gestresste Menschen, die keine Zeit für Beziehungen und die unmittelbare Welt um sich rum haben. Eine ganze Menge Leute die sagen: Gern weniger (Lohn-) Arbeit und etwas mehr Lebensqualität, auch bei Einkommensverlust. Viele Leute,die sich irgendwo engagieren und denen das wichtig ist….
Es ist einfach der richtige Moment für diese Debatte.
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